Im Wald unterhalb von Kunačice steht an der Quelle namens Hladová voda eine kleine Kapelle. Seit dem Jahr 1823 stand hier eine kleine Säule mit einer Marienstatue. Diese ließ der Häusler Jan Hötzel aus Kunvald errichten, der die Statue aus Frömmigkeit „Heilstat Mariens“ benannte.
Der unternehmensfreudige Mann besuchte Dörfer in naher und weiter Umgebung und lud die Menschen zu einer Wallfahrt zu dieser Quelle ein, die angeblich eine heilende Wirkung haben sollte. Viele folgten seiner Einladung und ganze Prozessionen von Pilgern strömten bis aus der Region rund um das heutige Klodzko hierher.
Jan Hötzel hing Kreuzwegbilder auf und errichtet eine Art primitives Kurbad. Wobei er jedoch auch Alkohol ausschenkte und Essen verkaufte. Da jedoch einige Male betrunkene Pilger den Wallfahrtsort entehrten, wurde dies vom hiesigen Pfarrer gemahnt und schließlich wurde das Kurbad mit Verköstigung vom bischöflichen Konsistor aufgelassen.
Jan Hötzel starb in bitterer Armut, angeblich am Feiertag Mariä Heilstat.
Einer alten Legende nach stand zwischen den Gemeinden Kunačice und Zaječiny, gegenüber der Quelle Hladová voda, oberhalb des linken Ufers des Bachs Horský potok und oberhalb des rechten namenlosen Zuflusses, auf einem bewaldeten Felsvorsprung die Burg Kunaberg, die vom Ritter Kuno gegründet worden war. Auf Ritter Kuno gehen angeblich auch die Ortsnamen Kunvald und Kunačice zurück.
Der Name der Burg ist nicht schriftlich belegt und wahrscheinlich handelt es sich eher um eine Volkssage zur Entstehung der Ortsnamen Kunvald und Kunačice. Wobei auch keine anderen schriftlichen Quellen vorliegen, die die Existenz dieser Burg oder Feste bestätigen würden.
Heute sind keine Spuren einer Burg oder Befestigungsanlage zu sehen, wobei angeblich noch in der Mitte des 19. Jahrhundert Mauerreste aus dem Boden ragten. Einer der Waldwege in der Umgebung hieß „Schloss“, wobei diese Bezeichnung heute keine Anwendung mehr findet. Wäre hier tatsächlich ein Bau gestanden, dann hätte es sich wahrscheinlich um den Sitz der ältesten Herrscher von Kunvald (dem auch die strategische Lage entsprechen würde), oder um eine Festung zum Schutz der nahen Grenze zwischen Böhmen und Niederschlesien (heute Polen) gehandelt.
Laut J. G. Sommer stand in Kunvald ein herrschaftlicher Sitz mit Gutshof. Wobei leider keine Beweise mehr für diese Behauptung vorliegen. Da das Dorf jedoch recht spät gegründet wurde (erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1720), ist die Existenz eines mittelalterlichen Herrschersitzes ziemlich unwahrscheinlich.